Auf diesem Friedhof werden schon seit ewigen Jahren Menschen begraben. Nach der Schlacht von Debrecen am 2. August 1849 wurde auf dem Gelände ein Notfriedhof angelegt. Seit diesem Ereignis war der Friedhof in der Stadt zunächst als Muszka temető (dt.: Russenfriedhof), später als Honvédtemető (dt.: Soldatenfriedhof des Freiheitskampfes) allgemein bekannt. Die Soldaten, die aus verschiedenen Ländern stammten und in den Krankenhäusern der Stadt Debrecen starben, wurden von Anfang des Ersten Weltkriegs an zuerst auf den konfessionellen Friedhöfen der Stadt beigesetzt. Am 20. Januar 1915 wurde der Soldatenfriedhof wieder eröffnet und die Gefallenen wurden fortan auf dem erweiterten Gelände, das den Namen Hősök temetője (dt.: Heldenfriedhof) erhielt, bestattet.
Auch im Jahr 1919, aber auch in der Zwischenkriegszeit fanden hier vereinzelt Bestattungen statt. Im Zweiter Weltkrieg wurden hier wieder die Verstorbenen aus den städtischen Krankenhäusern, später aus dem Kriegsgefangenenlager (vorwiegend deutsche und ungarische Soldaten) begraben. Die Denkmäler und das zentral gelegene Mausoleum erinnern an die bekannten und unbekannten Soldaten, die in den Kriegen von 1848-1849, 1914-1918 und 1939-1945 einen Heldentod starben und auf diesem Friedhof begraben sind.
Nachdem der Friedhof mehrmals erweitert, umgestaltet und teilweise saniert worden war, ließ die Stadt Debrecen das Gelände in den Jahren 2017 und 2018 anlässlich der 100-jährigen Gedenkfeier des Ersten Weltkriegs erneuern. Die Neugestaltung wurde vom Institut und Museum für Militärgeschichte fachlich betreut und finanziell unterstützt. Die Sanierung wurde im Rahmen des Projekts Militarium Debrecen unter Leitung der gemeinnützigen Stiftung Őrváros Közalapítvány durchgeführt.
Die Bevölkerung der ungarischen Dörfer und Städte bestattete die Toten im Mittelalter nach der katholischen Tradition und den kirchlichen Vorschriften in den Kirchen, bzw. rund um die Kirchen. Dies galt bis zur Reformation auch für die Stadt Debrecen, bis die Friedhöfe im 16. Jahrhundert außerhalb der bewohnten Flächen der Stadt verlegt wurden. Die einzelnen Stadt- und Ortsteile 1 , die damals eine verhältnismäßig große Eigenständigkeit genossen, legten ihre protestantischen Friedhöfe auf ausgewählten, dem jeweiligen Stadtteil naheliegenden Flächen jenseits des Stadtgrabens an. Diese Praxis war auf die damalige Siedlungs- und Verwaltungsstruktur der Stadt zurückzuführen und hatte zum Ergebnis, dass die bewohnten Stadtflächen von Bestattungsflächen umgeben waren, wobei diese Friedhöfe vorwiegend nach dem jeweiligen Stadtteil benannt wurden. Die erste urkundliche Erwähnung eines solchen Friedhofs stammt aus dem Jahr 1572, als der östlich von der Stadt gelegene Friedhof der Czegléd (Kossuth) utca in den alten Schriften bereits als „einen großen Friedhof“ beschrieben wurde. (2)
Als die Katholiken in den Jahren 1716 und 1717 in die Stadt zurückkehrten, wurde ihr Friedhof außerhalb des Stadttors der Szent Anna utca, zwischen den beiden Abzweigungen der Landstraße in Richtung Diószeg (d.h. zwischen den heutigen Straßen Vágóhíd und Budai Ézsaiás utca), neben dem Ortsteil Homokkert angelegt. Dieser katholische Friedhof wurde später erweitert und auch Soldaten wurden dort bestattet. In dem dritten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts wurde diese Bestattungsstätte ebenso wie andere Friedhöfe geschlossen. Auf dem Gelände ist die Friedhofskapelle, die 1774 im Barockstil errichtet wurde und unter Denkmalschutz steht, bis zum heutigen Tag erhalten geblieben. Südwestlich vom Ortsteil Homokkert wurde 1844 ein weiterer konfessioneller (jüdischer) Friedhof angelegt. Das ist heute der einzige konfessionelle Friedhof, auf dem heute noch Bestattungen stattfinden.
Die Stadt wurde immer wieder von verschiedenen Krankheiten heimgesucht, deshalb war es sehr oft notwendig, Seuchenfriedhöfe für die Todesopfer anzulegen. Auch noch im Jahr 1739 entstanden vier weitere solche Friedhöfe außerhalb der Stadttore der Mester, Péterfia, Csapó und Várad utca. Diese Bestattungsstätten, die sich zum Schutz der Gesundheit der Stadtbevölkerung verhältnismäßig weit von den bewohnten Stadtteilen befanden, wurden nach dem Verschwinden der Krankheiten sofort geschlossen. Es gab nur ein paar solche Friedhöfe, auf denen Jahrzehnte später reguläre Bestattungen stattfanden.
1777 werden in den städtischen Aufzeichnungen sechs Friedhöfe erwähnt, auf denen auch Bestattungen stattfanden. (Friedhöfe der Hatvan utca, Péterfia utca, Boldogfalvi, oder Varga utca (auch Várad utca genannt), Csapó utca, Cegléd utca – das waren die „großen“ Friedhöfe der Protestanten und es gab noch den römisch-katholischen Friedhof der Szent Anna utca) (3) Die meisten von diesen Bestattungsstätten sind heute dicht bebaute Wohnviertel, bzw. wenige von ihnen sind heute Gedenkstätte wie das Grabmal des ungarischen Dichters Csokonai oder der Hügel der katholischen Friedhofskapelle. Schriftliche Überlieferungen darüber, wie diese Friedhöfe verwaltet wurden, gibt es kaum. Die Gräber, die nicht mehr gepflegt wurden, wurden mit Verlauf der Zeit erneut ausgehoben und für neue Grabstellen genutzt oder wenn keine Grabstellen mehr zur Verfügung standen, wurden neue Flächen in der unmittelbaren Nachbarschaft des alten Friedhofs erworben.
Die Soldatenfriedhöfe der Stadt waren besondere Bestattungsstätten. Zum einen wurde der konfessionelle (katholische) Friedhof der Szent Anna utca geringfügig erweitert, um dort Soldaten zu bestatten; zum anderen entstanden auch zwei Friedhöfe, auf denen ausschließlich Soldaten begraben wurden. Auf dem Soldatenfriedhof, der sich auf der nördlichen Weide des Ortsteils Köntösgát befand, wurden im dritten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts die russischen Kriegsgefangenen beigesetzt, die im Ersten Weltkrieg nach Debrecen transportiert worden waren und infolge einer Epidemie ums Leben gekommen waren. Auf diesem umzäunten und gesperrten Friedhofsgelände hinter den Brunnen des Wasserwerks fanden nie reguläre Bestattungen statt. Der andere und wesentlich größere Soldatenfriedhof ist älter und dort wurden ungarische Soldaten seit dem ungarischen Freiheitskampf von 1849 bestattet. Daher erhielt er den Namen Honvédtemető (dt.: Friedhof der Soldaten des Freiheitskampfes), seit dem ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts war das Gelände (auch) unter dem Namen Hősök Temetője (dt.: Heldenfriedhof) bekannt. Auf dem Friedhof sind die ungarischen und russischen Soldaten begraben, die in der tragischen Schlacht von Debrecen am 2. August 1849 fielen. Fast siebzig Jahre wurde hier niemand beigesetzt, aber sowohl im Ersten, als auch im Zweiten Weltkrieg wurden hier wieder Soldaten begraben.
Der Soldatenfriedhof des Freiheitskampfes (ung.: Honvédtemető) wurde dort angelegt, wo der ungleiche Kampf zwischen den zehnfach übermächtigen russischen Truppen und den wenigen, vom General József Nagysándor geführten, ungarischen Soldaten stattfand. Die Schlacht wurde 4 bis 5 Kilometer vom Stadtzentrum ausgetragen, wobei sich das Schlachtfeld auf den nördlichen und südlichen Weiden des Ortsteils Köntösgát (heute: Balmazújvárosi út), auf der Weide des Ortsteils Nyulas bis zum Großen Wald (Nagyerdő) sowie bis zu den nördlich gelegenen Schanzen der Ortsteile Köntöskert und Csigekert ausdehnte. Aus dem Stadtkern konnte man zum Schlachtfeld am schnellsten durch das Stadttor der Mester utca und über die Landstraße in Richtung Újváros gelangen. Diese Straße begann dort, wo sich heute das Grundstück der reformierten Kirche befindet. Sie führte dort, wo die heutige Hovédtemető utca ist, am westlichen Rand des Ortsteils Csigekert entlang aus dem Stadtkern bis zum Deich, der im Volksmund Köntösgát genannt wurde (heute: Balmazújvárosi út). So konnte man zur Brücke über dem Fluss Tócó kommen und die Stadt verlassen.
Es lässt sich heute nicht mehr aufklären, inwieweit es eine bewusste Entscheidung war, diesen Soldatenfriedhof hier anzulegen. So stellt sich die Frage, ob und, wenn ja, wie viel, man von der Geschichte dieses Stadtteils wusste und ob die Landkarten bekannt waren, auf denen hier im Jahr 1812 ein Pestfriedhof gekennzeichnet war. (4)
Was damals sicherlich unbekannt war und worüber bis heute diskutiert wird, ist die Annahme, dass es vor vielen Jahrhunderten im nordwestlichen Teil der Stadt möglicherweise eine mittelalterliche Kirche stand. Diese sollte sich im Stadtinneren, also innerhalb der Schanzen (d.h. innerhalb des Schutzgrabens um die Stadt herum) befinden. Außerdem wird ausgehend vom Namen einer früher im westlichen Stadtteil gelegenen Straße (Szent Mihály utca) angenommen, dass es unweit von dem Hügel Csigedomb und dem ehemaligen Teich Csige-tava auch einen Friedhof gab. Diese Annahmen konnten weder auf Grund der archäologischen Befunde, noch auf Grund der schriftlichen Überlieferungen eindeutig wiederlegt oder bestätigt werden. Der Name dieser Straße wird auch noch in den Aufzeichnungen aus dem 18. Jahrhundert erwähnt, wie der Ortshistoriker Lajos Zoltai festhielt. Zu bedenken ist diesbezüglich, warum die Bezeichnungen Szent Mihály utca und Szent Mihály dombja (dt.: St. Michaelis-Hügel) auch mehr als hundert Jahre nach der Reformation in dieser Form erhalten geblieben sind, wenn der Zusatz „szent“ (dt.: heilig) in anderen Fällen wie Szent Anna, Szent Miklós und Szent András (dt.: Hl. Anna, Hl. Nikolaus, Hl. Andreas) längst in Vergessenheit geriet. Der Heilige Michael gilt als Schutzpatron der Verstorbenen, so ist es sehr wahrscheinlich, dass sein Name auch in Debrecen auf einen ehemaligen Friedhof verweist. Offensichtlich waren der Friedhof, die Bestattung und der Heilige Michael im Volksglauben sehr eng miteinander verbunden und diese Verbindung blieb auch über vier-fünf Generationen hinaus erhalten. (Die Szent Mihály utca, die in alten Urkunden und Schriften erwähnt wird, war wahrscheinlich eine Straße, die sich innerhalb der Schanzen befand (vielleicht die heutige Mester utca). Der Name Szent Mihály dombja war aller Wahrscheinlichkeit nach eine andere Bezeichnung für den Hügel Csige dombja, weil der Ortsteil Csigekert fast gleichzeitig als der Ortsteil am Teich Csige tava und als der Ortsteil unterhalb des St. Michaelis-Hügels genannt wurde.) (5) So ist es nicht zu kühn anzunehmen, dass es auf dem Hügel Csige dombja einst einen Friedhof gab.
Nach der gewonnenen Schlacht vom 2. August 1849 erlaubte die russische Heeresleitung, dass ihre Soldaten drei Tage lang frei in der Umgebung plündern. Gleichzeitig wurde verboten, das Schlachtfeld zu betreten. Erst am vierten Tag nach der Schlacht erhielt die Stadt einen Befehl von den russischen Kommandanten, die Gefallenen zu begraben.
Die Stadtverwaltung hatte leidvolle und umfangreiche Erfahrungen mit der Bekämpfung von verschiedenen Krankheiten, weil eine Epidemie 1831, d.h. knapp zwei Jahrzehnte vor der Schlacht von Debrecen, 2152 Todesopfer in der Stadt forderte, die damals 30.000 Einwohner hatte. Diese besonderen Seuchenfriedhöfe wurden außerhalb des bewohnten Stadtgebiets, unweit von den Sandhügeln angelegt und sie wurden nach dem Verschwinden der Krankheiten sofort geschlossen, weil man Angst vor dem erneuten Ausbruch der Epidemie hatte. Auf diesen Friedhöfen fanden meistens später keine regulären Bestattungen statt. (6) Auch 1849 musste die Stadtverwaltung schnellstmöglich handeln, um die Ausbreitung von Krankheiten bei brütender Augusthitze zu verhindern. So hatte man bestimmt keine Zeit, sich damit eingehend zu beschäftigen, in welchem Stadtteil der neue Friedhof angelegt werden soll. Für eine Auseinandersetzung mit der Vorgeschichte des ausgewählten Geländes blieb überhaupt keine Zeit übrig.
Der Polizeihauptmann Márton Szabó, der mit der Bestattung der Gefallenen beauftragt wurde, Russenfriedhof iuf einer Landkarte aus dem Jahr 1850, ließ die sterblichen Überreste der 112 ungarischen7 7 und 634 russischen. 8 Soldaten unweit vom Schlachtfeld, im westlichen Teil des Ortsteils Csigekert, am Hang des Hügels Csigedomb in einem Massengrab beerdigen. Die schriftlichen Überlieferungen sind teilweise widersprüchlich, was die Anzahl der begrabenen Soldaten betrifft. Hingegen wird in den meisten Quellen erwähnt, dass am vierten Tag nach der Schlacht und an den folgenden Tagen mehrere Tausende russische Soldaten in den Krankenhäusern starben, die überall in der Stadt eingerichtet worden waren. Über die Bestattung dieser Soldaten stehen keine genauen Angaben zur Verfügung, aber es ist anzunehmen, dass sie ebenfalls auf diesem neuen Seuchenfriedhof ihre letzte Ruhestätte fanden. Der Stadtplan, der ein paar Jahre später entworfen wurde und auf dem der Soldatenfriedhof des Freiheitskampfes mit dem Namen Muszka temető (dt.: Russenfriedhof) gekennzeichnet war, scheint diese Annahme zu bestätigen. (9)
Anfang August 1849 wurden etwa 3000 russische Soldaten (10) in den Notkrankenhäusern der Stadt Debrecen versorgt, wobei die Mehrheit an Cholera erkrankt war. Die Soldaten wurden in den größeren Gebäuden der Stadt untergebracht: im Reformierten Kollegium, im Ordenshaus der Piaristen, das zur St. Annenkirche (ung.: Szent Anna templom) gehörte, in dem ehemaligen Franziskanerkloster, das an der Stelle des heutigen Gerichtshofs in der Iparkamara utca stand (damals Handelsstelle für Tabakwaren), im Bekné-Mietshaus in der Piac utca (das heutige Tisza-Palais, das später um ein Stockwerk erweitert wurde), 11 Russenfriedhof iuf einer Landkarte aus dem Jahr 1850in dem Oláh-Haus in der Csapó utca (bis vor kurzem Feuerwehrkaserne) und in weiteren Gebäuden, die meistens im Eigentum der Stadt standen. Bis Mitte des Monats stieg die Anzahl der Erkrankungen an, deshalb wurden Handwerker und Zimmerleute geholt und die aus Stein und Holz gefertigten „Zelten“, in denen auf dem Wochenmarkt Waren verkauft und gelagert wurden und die sich im Stadtteil Külső-vásár befanden, wurden auf Befehl des königlichen Kommissars Ferenc Drevenyák zu Notunterkünften umgebaut, damit die 1000 kranke Soldaten dort untergebracht werden können. Drei Tage später, am 25. August standen wieder nicht genug Plätze für die Kranken zur Verfügung, so musste man die weiteren 500 Kranken in Privathäusern und in Geschäften unterbringen. Die russischen Soldaten verbrachten kürzere oder längere Zeit in der Stadt und es dauerte ein paar Monate, bis die immens großen Truppen durch die Stadt zogen. Nur die erkrankten Soldaten blieben hier, einige von ihnen lagen noch im April 1850 in den städtischen Krankenhäusern. Der letzte russische Soldat starb am 23. Juli 1850 in der Stadt.
Auch wenn die politische Situation es nicht immer zuließ, versuchten die Nachgeborenen, der gefallenen Soldaten zu gedenken. Das eindrucksvolle Denkmal „Der im Sterben liegende Löwe“ (ung.: Haldokló oroszlán) befindet sich heute auf den Treppen des Mausoleums des Heldenfriedhofs und wurde bereits im Jahr 1861 fertiggestellt. Der Bildhauer war János Marchalkó, der auch die Löwen der Kettenbrücke in der ungarischen Hauptstadt gestaltete. Die Statue, die aus Sóskúter Stein gehauen wurde und nach dem Entwurf von Imre Komlóssy 12 entstand, war ursprünglich für das Grabmal des Anführers der ungarischen Husaren Szarka gedacht (13) , der in der Schlacht auf der Landstraße in Richtung Hosszúpályi gefallen war. Die Statue wurde zunächst sechs Jahre lang versteckt und erst im Jahre des Österreichisch-Ungarischen Ausgleichs, am 2. August 1867 im Park vor dem Reformierten Kollegium, an der Stelle der heutigen Bocskai-Statue, auf einem künstlich aufgeschütteten Hügel feierlich enthüllt. Das monumentale Denkmal, das 4 Meter lang und 3 Meter hoch ist, wurde von hier 1899, anlässlich des fünfzigsten Jahrestages der Schlacht von Debrecen auf den Soldatenfriedhof des Freiheitskampfes verlegt. Dort wurde die Statue auf dem höchsten Punkt des ehemaligen Hügels Csigedomb aufgestellt. (14)
Von diesem Jahr an erinnerte nicht nur eine Gedenktafel aus rotem Marmor an die in Massengräbern begrabenen heldenhaften Soldaten, sondern auch dieses Denkmal. Die Tafel, die vom Bildhauermeister Sándor Boros geschenkt und am 15. März 1885 eingeweiht wurde, ist auch heute noch auf dem Weg zum Mausoleum, auf der rechten Seite zu besichtigen. (15) Die Inschrift der Gedenktafel lautet wie folgt: „Soldaten, sie liegen hier als namenslose Halbgötter begraben, die heldenhaft für die ungarische Heimat, für die Freiheit dieses Landes und für die Unabhängigkeit dieser Nation kämpften. Sie fielen bei ihrem heroischen Kampf in der Schlacht von Debrecen vom 2. August 1849. Gesegnet sei ihr Andenken! Mögen sie im Triumpf ihres Glaubens bald von den Toten auferstehen! Errichtet am 15. März 1885.”
Im zweiten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts wurden mehrere Soldaten aus zahlreichen Ländern in der Stadt Debrecen bestattet. (16) 1916 wurde ein neuer Seuchenfriedhof auf der nördlichen Seite der Weide im Ortsteil Köntösgát und unweit vom Denkmal im Andenken an General József Nagysándor angelegt. Dieses umzäunte Gelände, auf dem russische Gefangenen begraben wurden, entstand auf einer anderthalb Morgen großen Fläche neben den ehemaligen Ziegeleien. Hier wurden mehrheitlich russische Kriegsgefangene bestattet, die infolge von Krankheiten ums Leben kamen, aber hier wurden auch ungarische Soldaten begraben. (17)
Auf der nördlichen Seite der heutigen Bartók Béla út (früher: Újvárosi út) und in der Nachbarschaft des Ortsteils Csigekert gab es ein kaiserlich-königliches Militärkrankenhaus (heute: das Bezirkskrankenhaus), wo im Weltkrieg viele Kriegsverletzte versorgt wurden. Die hier verstorbenen Soldaten wurden seit 1914 auf dem naheliegenden, früher geschlossenen Soldatenfriedhof des Freiheitskampfes (ung.: Honvédtemető) bestattet. (18) Die Straße zum Friedhof (Honvédtemető utca) erhielt in diesem Jahr einen festen Belag. Auf diesem Friedhof wurden insgesamt 2019 im Weltkrieg gefallenen Soldaten begraben. (19) Der Soldatenfriedhof des Freiheitskampfes war von diesem Zeitpunkt an auch als Heldenfriedhof (ung.: Hősök temetője) bekannt. (Bis zum Jahr 1918 nahmen drei alte Soldaten aus Debrecen, die noch im Freiheitskampf gegen die Habsburger mitgekämpft hatten, regelmäßig an der Bestattung der Soldaten teil.)
Die weiteren verstorbenen Soldaten des Ersten Weltkriegs wurden auf den konfessionellen Friedhöfen begraben. Die Soldatengräber auf dem 1932 geschlossenen Friedhof der Hatvan utca wurden bis zum Zweiten Weltkrieg gepflegt. (20)
Auf dem Heldenfriedhof wurde 1932 das Mausoleum der Helden errichtet. Der imposante Bau, der von Jenő Lechner und Pál Szontágh entworfen wurde, entstand auf dem Hügel Csigedomb, dem höchsten Punkt des Friedhofs. Das Denkmal „Der verletzte Löwe“, das bis dahin auf der Hügelspitze stand, fand auf den Treppen des Mausoleums, in der Achse des Gebäudes seinen endgültigen Platz.
NOTIZEN
(1) Im Original wird hier auf die Stadt- und Ortsteile mit dem Wort Straße verwiesen.
(2) GAZDAG István: Hatvanéves a Debreceni Köztemető = Csokonai Kalendárium 1994. Db., 1993.
(3) PAPP József: A római katolikus temető és a temetőkápolna (Régi debreceni temetők) – Manuskript, PAPP József: Temetőrendezés a 19-20. századi Debrecenben – Manuskript.
(4) HBML – Dvt 264
(5) ZOLTAI Lajos: Hová temetkeztek a régi debreceniek - Debreceni Képes Kalendáriom. Db., 1933. 80-84. p., SÁPI Lajos: Régi temetők Debrecenben - Hajdú-Bihar temetőművészete (Hg.: Szőllősi Gyula) VI. Debrecen, 1980. 176.
(6) „Die Friedhöfe von denen, die an solchen tödlichen Krankheiten starben, sollen sich weit von den regulären Friedhöfen befinden...” – SÁPI 181.
(7) SZŰCS István: A debreceni csata = Csokonai Lapok 1850. 10, 11, Heft 12
(8) SZŰCS Ernő: A debreceni csata (1849. augusztus 2.) - Csokonai Kalendárium 1991/1992 178-183., Vgl.: ZOLTAI, Szűcs István: Debreczen szabad királyi város történelme III. k. - Debrecen, 1871.
(9) 9 Ny 25
(10) VARGA, Zoltán: Debrecen, az orosz megszállás alatt [Debrecen under Russian Occupation] - Sárospatak, 1930.
(11) PAPP, József: A Bek-Dégenfeld-Tisza-palota a MÁV debreceni székháza [The Bek-Dégenfeld-Tisza Palace Houses the Central Offices of MÁV in Debrecen] - Budapest, 1997.
(12) Dr CALAMUS (BOLDIZSÁR, Kálmán): A debreceni csatában elesett orosz tábornok sírja [The Tomb of a Russian General Killed in the Battle of Debrecen] - Debreceni Képes Kalendáriom 1948. 87.
(13) Sz. KÜRTI, Katalin: Köztéri szobrok és épületdíszítő alkotások Debrecenben és Hajdú-Biharban [Open-air Statues and Building Decorative Art in Debrecen and Hajdú-Bihar County] - Debrecen, 1977. 27¬.
(14) SÁPI, op.cit.
(15) KAPLONYI, György: Debreceni ércemberek márványjegyek [People of Ore and Signatures in Marble in Debrecen] - Debrecen, 1943.
(16) KAPLONYI S. 176. Hier werden 3417 Soldaten erwähnt, die im Ersten Weltkrieg fielen und auf den Friedhöfen der Stadt Debrecen begraben sind.
(17) SÁPI, op.cit.
(18) Der Friedhof wurde am 20. Januar 1915 feierlich eingeweiht. (A VÁROS XII. Jg. Heft 7, 1. April 1915 S. 2.)
(19) Dr. ECSEDI István: Séta Debrecenben - Debreceni kalauz. Debrecen, 1927.
(20) SÁPI, op.cit. 180.